Review: ArmyTek Viking X und Viking S

Einführung

Bereits mit der Predator-Taschenlampe hat sich ArmyTek einen guten Ruf erworben, denn die ArmyTek Predator ist eine der wenigen Taschenlampen auf dem Markt, die in großen Teilen programmierbar ist und diesbezüglich kaum Wünsche offen lässt. Nun legt ArmyTek mit den beiden neuen Modellen Viking X und Viking S nach. Beide Modelle verzichten zwar auf die Programmierbarkeit der Predator, sind aber ebenfalls wieder für den harten Einsatz entwickelt worden.

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Links Viking X, rechts Viking S

Bei der Viking-Serie kommt ein neuentwickelter Treiber (STEP Runtime Technology) zum Einsatz, der zwar auch eine sehr gute Regelung bietet, aber auf die erweiterten Möglichkeiten der Predator wie Programmierung usw. verzichtet.

Wie sich die ArmyTek Viking X und die Viking S voneinander unterscheiden, und was sie sonst noch zu bieten haben, möchte ich in diesem Review vorstellen. Leider – und das muss ich an dieser Stelle ausdrücklich betonen – habe ich von ArmyTek trotz mehrfacher Nachfragen noch keine technischen Details zur Viking S erhalten. Ich werde mich deshalb zunächst auf die rein visuellen Unterschiede beschränken und die technischen Spezifikationen nachreichen, sobald sie mir vorliegen.

Last but not least gilt auch hier wie immer: Alle Angaben wie Lumen, Laufzeitangaben usw. sind Herstellerangaben, die ich mit Ausnahme der Luxmessung nicht selber verifiziert habe.

Unterschied zwischen ArmyTek Viking X und ArmyTek Viking S

Rein äußerlich unterscheiden sich die beiden Modelle kaum voneinander. Von ArmyTek wird die Viking X mit der Fenix TK21 verglichen, d.h. von der Ausleuchtung her bietet sie mehr Flood, während hingegen die Viking S mit der Fenix TK15 vergleichbar ist, oder mit anderen Worten: Die Viking X ist eher der Flooder, die Viking S bietet mehr Throw und hat einen tieferen Reflektor als die Viking X.

Damit wären die (sichtbaren) Unterschiede zwischen den beiden Lampen auch schon erklärt.

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Verpackung und Zubehör

Beide Modelle werden im schon bekannten ArmyTek-Karton mit folgendem Zubehör ausgeliefert:

  • 1 x ArmyTek Viking X/Viking S G109.11 flashlight
  • 1 x Holster
  • 1 x Lanyard
  • 2 x Ersatz-O-Ring
  • 1 x Ersatz-Endgummikappe

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Erster Eindruck

Viele Hersteller werben ja gerne mit Produktbildern, die suggerieren sollen, dass die entsprechenden Taschenlampen auch für harte Einsätze – überwiegend im militärischen Bereich – entwickelt wurden und dort auch zum Einsatz kommen. Ob das stimmt oder nicht, wird sich in der Regel sowieso nicht nachprüfen lassen. Selbstverständlich wird man auch mit einer ArmyTek Viking-Taschenlampe keinen gegnerischen Panzer aufhalten, indem man die Lampe auf ihn wirft und ihn damit funktionsunfähig macht – bei den Details und in der Verarbeitung zeigen sich jedoch gewisse Details, die einer entsprechend genutzten Taschenlampe gut zu Gesicht stehen.

Um das anhand eines Beispiels zu skizzieren: Der Treiber der Viking-Modelle befindet sich in einer Alukapsel und wird durch ein spezielles und haltbares Verbundmaterial geschützt, was wiederum dabei helfen soll, die Elektronik besser vor mechanischen Schäden zu schützen. Desweiteren machen die Lampen wirklich einen stabilen Eindruck, wenn man sie in der Hand hält, und sowohl bei der Viking X als auch bei der Viking S sind die Lampenkörper verstärkt.

Wem der defaultmäßig angebrachte Combatring aus Gummi nicht gefällt, der kann ihn abnehmen und beispielsweise durch den mitgelieferten Clip ersetzen.

Der Combatring dient jedoch nicht nur als solcher, sondern enthält auch eine Öse zur Befestigung des Lanyards. Außerdem verleiht er den Viking-Modellen im abgeschraubten Zustand auch Tailstand-Fähigkeit. Das mitgelieferte Holster weist gewisse Ähnlichkeiten zum Predator-Holster auf, allerdings fehlt die Möglichkeit, es quer am Gürtel tragen zu können. Davon abgesehen, macht das Holster einen recht stabilen Eindruck und lässt sich vielseitig befestigen.

 

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Oben Viking-Holster, unten Predator Holster


Verarbeitung

Fangen wir bei der Anodisierung an: sie ist sauber aufgebracht, Problemzonen sind nicht erkennbar. Die Griffigkeit der ArmyTek Viking X und Viking S ist sehr gut; die Anodisierung fühlt sich beinahe ein wenig "gummimäßig" an und sorgt damit auch bei Nässe für sicheren Halt. Alle Gewinde sind ordentlich geschnitten, und zumindest das Tailcap-Gewinde ist fast schon einen Tick zuviel mit Nyogel versehen worden. Insgesamt hinterlassen sowohl Viking X als auch Viking S das Gefühl, eine Taschenlampe in der Hand zu halten, die nicht nur auf dem Papier für rauhe Einsätze taugt.

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Bedienung

Hier setzt ArmyTek auf die klassische Art der Bedienung, wie sie auch schon von der Predator her bekannt ist: Bei beiden Lampen werden die gewünschten Leuchtmodi über das Drehen des Lampenkopfes ausgewählt, auf Strobe und SOS wurde komplett verzichtet.

Die Bedienung bzw. Auswahl geschieht wie folgt:

1. Ein- und ausgeschaltet werden Viking X und Viking S über den Clicky am Lampenende

2. Mit angezogenem Lampenkopf arbeiten beide Lampen im höchsten Leuchtmodus (750 Lumen bei der ArmyTek Viking X, ??? Lumen bei der ArmyTek Viking S)

3. Wird der Lampen nach rechts gedreht bzw. gelockert, dann wird der zweite Betriebsmodus aktiviert. In diesem Modus (von ArmyTek auch relativ nichtssagend "Second Line" genannt) stehen drei Leuchtmodi zur Verfügung, die durch einen sanften Druck auf den Clicky ausgewählt werden können

4. Ein Mode Memory ist selbstverständlich vorhanden. Um diesen zu aktivieren bzw. den zuletzt verwendeten Modus nach dem Einschalten sofort wieder abrufen zu können, müssen die Viking X und die Viking S jedoch für mehrere Sekunden ausgeschaltet bleiben, andernfalls wird der Leuchtmodus nicht gespeichert

Diese Art der Bedienung ermöglicht es beispielsweise, mit einer kurzen Drehung des Lampenkopfes sofort von High auf Low umzuschalten, sofern dieser Modus vorher gespeichert wurde. Es gibt sicher einige Anwendungsbereiche, wo der schnelle Zugriff – ohne sich durch weitere Leuchtmodi durchklicken zu müssen – auf einen bestimmten Leuchtmodus Sinn macht.

Laufzeiten und Leuchtmodi ArmyTek Viking X

a) Mit einem Panasonic 18650 Li-Ion NCR2900mAh-Akku (bis zu 10% der maximalen Helligkeit)

  • High: 750 Lumen (2A)/2 Stunden 35 Minuten
  • Medium: 520 Lumen (1.3A)/2 Stunden 50 Minuten
  • Low: 90lm (0.21A)/16 Stunden 10 Minuten

b) Mit CR123A/16340-Akkus

  • High: 750lm (2A)/1 Stunde 45 Minuten
  • Medium: 520lm (1.3A)/2 Stunden
  • Low: 90lm (0.21A)/10 Stunden

Wichtig: Die Laufzeiten können bei Verwendung von anderen Akkus bis zu 30% aufgrund von diversen Faktoren (Kapazität, Alter usw.) abweichen. Bei Verwendung von CR123A/16340-Akkus mit voller Stabilisierung bei 500 Lumen (1,5A) erfolgt eine Reduzierung des Ladestroms um 25%, wenn die Akku-Spannung unter 2.3V fällt.

Laufzeiten und Leuchtmodi ArmyTek Viking S

Hier muss ich die genauen Details zunächst schuldig bleiben, da ich seit Anfang Januar 2012 auf die entsprechenden Infos von ArmyTek warte. Meiner subjektiven Meinung nach ist die ArmyTek Viking S einen Tick dunkler wie die Viking X, sie hat jedoch eine größere Reichweite und ist mehr throw-orientiert.

Besonderheiten

Als Besonderheit sehe ich bei den ArmyTek-Taschenlampen ihre außerordentliche Robustheit. Alleine die Tatsache, dass die Elektronik der Viking-Modelle sowohl durch eine Alukapsel als auch durch ein spezielles Verbundmaterial geschützt wird, zeigt doch deutlich, dass bei der Entwicklung der neuen Viking-Serie speziell den Anforderungen aus dem militärischen und polizeilichen Bereich eine hohe Bedeutung beigemessen wurde.

Das soll nun nicht heißen, dass die Viking X und die Viking S sich nicht für zivile Zwecke eignen, ganz im Gegenteil: Auch der "normale" Anwender profitiert von einer Taschenlampe, die für den Einsatz unter rauhen Umgebungsbedingungen optimiert wurde.

Desweiteren besitzen die Viking-Taschenlampen wie eingangs schon erwähnt einen neuen Treiber, der auf der STEP-Laufzeittechnologie basiert. Laut ArmyTek ist die Regelung bei dieser Elektronik ebenfalls sehr gut, auf die mannigfaltigen Konfigurationsmöglichkeiten der ArmyTek Predator wird hier zugunsten der leichten Bedienbarkeit und eines geringeren Preises verzichtet.

 

Video

Ein Video aus unserer Serie Helle Taschenlampen@Night zeigt die ArmyTek Viking X sowie die ArmyTek Viking S beim nächtlichen Einsatz:

ArmyTek Viking X 750 Lumen XM-L U2 LED

 

ArmyTek Viking S

Beamshots

Alle Beamshots wurden im Modus High aufgenommen. Zum besseren Vergleich habe von beiden Taschenlampen Beamshots erstellt.

1. ArmyTek Viking X

Viking X High Mode

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2. ArmyTek Viking S

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Luxmessung

Die ArmyTek Viking X liefert 10900 Lux@1m, während die ArmyTek Viking S hingegen 15800 Lux@1m erreicht.

Technische Details Viking X

  • SMO-Reflektor
  • CREE XM-L LED U2
  • Max. 750 Lumen
  • Speziell entwickelter Reflektor für optimale Reichweite und Lichtausbeute
  • Energieversorgung: 2 x CR123, 2 RCR123A/16340, 1 x 18650
  • Länge: 15,5 cm
  • Durchmesser Lampenkopf: 3,7 cm
  • Durchmesser Batterierohr: 2,54 cm
  • Gewicht: 135 Gramm (ohne Akku(s))
  • Wasserdicht nach IPX-8
  • Anodisierung nach HA Type III
  • Reichweite: über 150 Meter
  • Ultra-transparente und vergütete Linse mit Anti-Reflex-Beschichtung
  • Besonders gut geschützte Elektronik ermöglicht den Einsatz unter härtesten Bedingungen

Technische Details Viking S

Wie ich weiter oben schon schrieb, hat es ArmyTek es nicht geschafft, mir noch rechtzeitig Informationen und technische Details zukommen zu lassen, deshalb gibt es an dieser Stelle leider (noch) keine entsprechenden Infos.

Natürlich hätte ich an dieser Stelle lieber die Fakten präsentiert und hoffe, dass ich diese bald nachreichen kann.

Pro und Contra

+ Beide Viking-Modelle sind sehr robust und stabil
+ Kompakt und dennoch sehr hell

– Keine Bedienungsanleitung enthalten

Fazit

Meines Erachtens hat ArmyTek mit der Viking X und der Viking S wieder zwei ordentliche Lampen herausgebracht, die einen Vergleich mit der Konkurrenz auf keinen Fall scheuen müssen. ArmyTek-Taschenlampen gehören für mich definitiv zu den Produkten, die nicht nur auf dem Papier mit imposanten Features für den militärischen oder polizeilichen Einsatz im SEK/MEK-Bereich glänzen, sondern dies auch in der Praxis unter Beweis stellen – als Beispiel dafür möchte ich die speziell geschützte Elektronik oder den verstärkten Lampenkörper anführen.

Apropos Papier: Eine gedruckte Bedienungsanleitung hätte beiden Lampen noch gut zu Gesicht gestanden, leider liegt eine solche nicht bei.

Die Viking-Serie lässt sich aber auch hervorragend für "zivile" Zwecke nutzen, und zwar nicht nur dort, wo robuste Taschenlampen mehr oder weniger obligatorisch sind. Durch die kompakte Größe sind beide Taschenlampen ideale Begleiter für die Jagd, für Geocacher oder Hundebesitzer, die auch bei Dunkelheit ihren vierbeinigen Freund noch im Auge behalten wollen. Auch für Outdoor-Einsätze jeglicher Art, wo es mitunter etwas hart zugehen kann, sind beide Lampen sehr gut geeignet.

Aus meiner Sicht sind sowohl Viking X als auch Viking S ihren Preis angesichts der gebotenen Leistung auf jeden Fall wert. Wer die volle Kontrolle über seine Taschenlampe haben möchte, wird mit der ArmyTek Predator besser bedient sein, da diese hinsichtlich ihrer vielseitigen Programmierungsmöglichkeiten nach wie vor fast alleine auf weiter Flur steht – wer hingegen darauf verzichten kann, erhält mit den den beiden Viking-Modellen eine Taschenlampe, mit der man nichts falsch machen kann.

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Von links nach rechts: Viking X, Viking S und Predator

Bezugsquelle

Die ArmyTek Viking-Serie ist im MSITC-Shop erhältlich.