Einleitung
Die HC50 ist die erste Stirnlampe im Produktportfolio von NiteCore. Mit einer XM-L2-LED und maximal 565 ANSI-Lumen ist sie technisch auf der Höhe der Zeit, und was sie sonst noch für Besonderheiten bietet, möchte ich in diesem Review vorstellen.
Wie immer gilt: Alle Angaben wie Lumen, Laufzeiten usw. habe ich der NiteCore-Homepage entnommen, die Luxmessung habe ich selber durchgeführt. Die Bedienung der NiteCore HC50 werde ich nicht in epischer Breite wiedergeben, da der Lampe zum einen eine deutsche Bedienungsanleitung beiliegt und diese zum anderen so verständlich geschrieben ist, dass man gut damit klar kommt.
Verpackung und Lieferumfang
Ausgeliefert wird die NiteCore HC50 in der bekannten gelb-schwarzen Verpackung. Im Lieferumfang ist folgendes Zubehör enthalten:
-
Kopfband
-
Ersatz-O-Ringe
-
Bedienungsanleitung
-
Garantiekarte
-
CR123A-Batterien (2 x)
Erster Eindruck
Die NiteCore HC50 ist kein Kleinkaliber, sondern eine ausgewachsene Stirnlampe. Das ist nicht negativ gemeint, denn immerhin wird die HC50 mit einem 18650-Akku oder zwei CR123A-Zellen betrieben, was natürlich schon einen gewissen Platz in Anspruch nimmt. Mit Hilfe des mitgelieferten Tragebandes lässt sich die NiteCore HC50 individuell für jede Kopfgröße einstellen, und das Band an sich hinterlässt – genauso wie die Lampe selber – einen stabilen Eindruck.
Eine Besonderheit ist die Tatsache, dass die HC50 sowohl weißes als auch rotes Licht bietet, das von zwei kleinen roten LEDs erzeugt wird, die neben der XM-L2-LED positioniert sind. Hier darf man kein Reichweitenwunder erwarten, aber für den Nahbereich und die Erhaltung der Nachtsichtfähigkeit sind diese zwei LEDs meiner Meinung nach ausreichend, doch dazu nachher noch mehr.
Verarbeitung
Hier gibt es im positiven Sinne nicht viel zu sagen. Die NiteCore HC50 ist eine eine Kopflampe, wie ich sie von NiteCore nicht anders erwarte: Ordentliche Anodisierung ohne Kratzer oder Fehler in der Beschichtung, eine sauber zentrierte LED sowie eine alles in allem gute bis sehr gute Verarbeitung der Lampe. Das Gewinde ist gut gefettet, so dass sich Akkus bzw. CR123A-Batterien leicht entnehmen bzw. wechseln lassen. Ich habe die HC50 mit Akkus von Keeppower und Enerdan getestet, und selbst die ansonsten etwas dickeren Keeppower 18650 3400 mAh-Akkus passen hinein, wenngleich sie auch nicht ganz von alleine hineinflutschen.
Eine Sache möchte ich jedoch nicht unerwähnt lassen, die ich für meinen Teil etwas störend finde. Um nämlich den Deckel wieder aufschrauben zu können, muss ein Stift im Deckel haargenau mit dem passenden Loch in der Lampe übereinstimmen, sonst lässt sich der Deckel nicht zudrehen. Bei Tageslicht bzw. Helligkeit mag das ja noch in Ordnung sein, aber wer im Dunkeln seinen Akku wechseln muss, ohne eine Backup-Lampe am Mann zu haben, der könnte viel Freude damit haben…
Akkukompatibilität
Ich habe die NiteCore HC50 mit verschiedenen Akkus getestet, da ich keinen Hinweis darauf entdeckt habe, ob nur Akkus mit Button Top oder auch Akkus mit Flat Top funktionieren. Das Ergebnis war recht eindeutig, denn Akkus mit flachem Pluspol (Flat Top) scheint die HC50 zu verschmähen. Mit folgenden Akkus hingegen hat sie problemlos funktioniert:
-
Keeppower 18650 2600 mAh Button Top
-
Keeppower 18650 3400 mAh
-
Keeppower 18650 3600 mAh
-
Enerpower 18650 2600 mAh
Bedienung / User Interface
Ich nehme gleich vorweg, dass ich nicht in epischer Breite die Bedienung der HC50 beschreiben möchte, denn die mitgelieferte deutsche Bedienungsanleitung ist ausführlich genug, so dass ich nicht nochmal alles wiederholen möchte.
a) Reguläre Leuchtmodi
Diese werden aktiviert, indem bei eingeschalteter Lampe der Clicky leicht durchgedrückt wird. Die einzelnen Leuchtstufen werden wie folgt durchgeschaltet:
-
Ultra Low
-
Low
-
Medium
-
High
-
Turbo
Dank Mode Memory merkt sich die NiteCore HC50 den zuletzt verwendeten Leuchtmodus und stellt diesen nach dem Einschalten wieder her.
b) Rotlicht
Um das Rotlicht zu aktivieren, muss der Clicky bei ausgeschalteter Lampe ganz durchgedrückt und für mehr als eine Sekunde in dieser Position gehalten werden. In diesem Modus liefert die HC50 1,2 Lumen, was für viele Einsatzbereiche ausreichend ist und vor allem die Nachtsichtfähigkeit nicht zerstört. Rotes Blinklicht gibt es natürlich auch noch; aktivieren kann man es, indem man bei eingeschaltetem Rotlicht den Clicky nochmal bis zur Hälfte durchdrückt.
c) Strobe, SOS und Beacon
Zusätzlich zu den regulären Leuchtmodi sowie Rotlicht verfügt die NiteCore HC50 über Blinkmodi. Diese werden aktiviert, indem der Clicky zweimal schnell hintereinander bei eingeschalteter Lampe komplett durchgedrückt wird. Sobald sich die Lampe in diesem Modus befindet, können die einzelnen Submodi wie Strobe, SOS und Beacon der Reihe nach durchgeschaltet werden, indem der Clicky kurz und bis zur Hälfte durchgedrückt wird.
Batteriestandanzeige
Adäquat zu anderen NiteCore-Modellen verfügt auch die NiteCore HC50 über eine integrierte Batteriestandanzeige, die je nach Kapazität des eingelegten Akkus rot oder grün leuchtet und die ermittelte Akkukapazität visualisiert. Das wird aber wie gesagt in der Bedienungsanleitung ausführlich beschrieben, deshalb fasse ich mich an dieser Stelle kurz.
Leuchtmodi und Laufzeiten
-
Turbo (565 Lumen) für ca. 1 Stunde 15 Minuten
-
High (350 Lumen) für ca. 2 Stunden 45 Minuten
-
Mid (170 Lumen) für ca. 6 Stunden 15 Minuten
-
Low (35 Lumen) für ca. 32 Stunden
-
Lower (1 Lumen) für ca. 400 Stunden
-
SOS
-
Strobe
-
Beacon
-
Rotlicht
Der Turbo Mode schaltet – wie schon von anderen NiteCore-Modellen bekannt – automatisch nach drei Minuten die Leuchtleistung herunter, um eine Überhitzung vermeiden. Das gleiche gilt, wenn die Temperatur 55 Grad erreicht, denn dann reagiert der eingebaute Temperatursensor und regelt die HC50 ebenfalls zurück. Davon abgesehen, finde ich die Abstufung der Leuchtmodi gelungen. Der Ultra Low Mode eignet sich z.B. sehr gut für Nachtcaches, um Stationsbeschreibungen lesen zu können, ohne dass die Nachtsichtfähigkeit verloren geht. Das gleiche gilt auch für den Rotlichtbetrieb, den ich ebenfalls für ein sinnvolles Feature halte.
Technische Details
-
CREE XM-L2 LED
-
1-565 ANSI-Lumen
-
Effiziente Elektronik für optimale Laufzeit (max. 200 Stunden)
-
Batteriestandanzeige
-
Verpolungsschutz
-
Energieversorgung: 1 x 18650, 2 x 16340 oder 2 x CR123A-Primärzelle
-
Wasserdicht nach IPX-8
-
Reichweite: ca. 85 Meter
-
Länge: 15,8 cm
-
Gewicht: 130 Gramm (ohne Batterien)
Pro und Contra
+ Praxisnahe Abstufung der Leuchtmodi
+ Rotlicht zur Erhaltung der Nachtsichtfähigkeit
– Deckel lässt sich nur aufschrauben, wenn Stift im Deckel genau positioniert ist
Beamshots
Die Beamshots zeigen die NiteCore HC50 im Turbo Mode.
Luxmessung
Bei einer Luxmessung habe ich folgende Werte mit einem frisch geladenen Keeppower 18650 2600-Akku ermittelt:
-
1800 Lux@1m
-
6400 Lux@0,5m
An den Luxwerten kann man auch gut erkennen, dass die NiteCore HC50 wirklich ein reinrassiger Fluter für den nahen und mittleren Bereich ist. Laut Hersteller hat die HC50 einen Abstrahlwinkel von 100°.
Größenvergleich
Damit man sich einen besseren Eindruck von der Größe der NiteCore HC50 verschaffen kann, habe ich sie wie üblich mit meinen Referenzlampen verglichen. An dieser Stelle noch ein kurzer Hinweis: Die Niteye EYE30 hat mir bislang als eine meiner beiden Referenzlampen treue Dienste geleistet. Nichtsdestotrotz wird sie zukünftig durch die Niwalker Nova MM15 ersetzt, und den Anfang mache ich in diesem Review.
Video
Ein Video aus unserer Serie Helle Taschenlampen@Night zeigt die NiteCore HC50 beim nächtlichen Einsatz:
Fazit
Nachdem NiteCore in der Vergangenheit stets nur Taschenlampen herausgebracht hat, finde ich es gut, dass zur Abwechslung nun auch mal eine Stirnlampe folgt. Dass die NiteCore HC50 sowohl Rot- als auch Weißlicht bietet, ist aus meiner Sicht sehr begrüßenswert, denn das erweitert das Einsatzspektrum doch deutlich. Es gibt viele Anwendungsbereiche, wo möglichst wenig Licht oder idealerweise auch Rotlicht gefragt ist, um die Nachtsichtfähigkeit zu erhalten.
Entgegen meinen ersten Tests (bei denen ich bewusst nicht in die Bedienungsanleitung geschaut habe) hat sich nun nach längerer Beschäftigung mit der NiteCore HC50 herausgestellt, dass das User Interface doch relativ simpel zu bedienen ist. Obgleich mir immer noch nicht ganz klar ist, weshalb eine Stirnlampe Modi wie Strobe, Beacon oder SOS benötigt, sind diese glücklicherweise nicht in der normalen Leuchtreihenfolge enthalten. Der Zugriff auf das Rotlicht funktioniert auch schnell und einfach, was ich für einen großen Pluspunkt halte.
Aufgrund der Flooder-Charakteristik der NiteCore HC50 sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Reichweite dieser Stirnlampe begrenzt ist, und zwar laut Hersteller auf ca. 85 Meter. Das ist für die meisten Anwendungsbereiche ausreichend, zumal Turbo und High Mode ordentlich hell sind und eine sehr gute Ausleuchtung des nahen und mittleren Bereiches bieten.
Außerdem bietet die NiteCore HC50 meiner Meinung nach ein tolles Preis-/Leistungsverhältnis, und wenn ich nicht schon eine Spark ST6-Stirnlampe für diverse Outdoor-Aktivitäten hätte, dann hätte ich mich ohne lange zu zaudern für die HC50 entschieden.