Einführung
In den letzten Wochen und Monaten haben einige Hersteller Taschenlampen auf den Markt gebracht, die mit nur einem Akku (vornehmlich 18650) betrieben werden, dadurch sehr kompakt und gleichzeitig auch sehr hell sind. Beispiele dafür sind die MSITC Acebeam L30 oder die MSITC Fitorch P26R, die ich in diesem Review vorstellen möchte. Mit einer CREE XHP70 ausgestattet, erreicht diese Lampe beim Betrieb mit einem 26650-Akku sehr gute 3600 ANSI-Lumen, was knapp 4000 LED-Lumen entspricht und für eine Lampe dieser Größe ein wirklich ordentlicher Wert ist.
Ich möchte allerdings bereits an dieser Stelle darauf hinweisen, dass kein Hersteller physikalische Grenzen überlisten kann, deshalb schalten auch alle Taschenlampen in dieser Größen- und Leistungsklasse nach mehr oder weniger kurzer Zeit (meist 90-120 Sekunden) zurück, um eine Überhitzung zu vermeiden. Positioniert wird die MSITC Fitorch P26R vom Hersteller eher als Flooder denn als Thrower, wobei die Reichweite von 263 Meter für viele Einsatzbereiche schon absolut ausreichend sein dürfte.
Was die neue Fitorch Fitorch P26R sonst noch so zu bieten hat und weshalb sie mich zu begeistern vermag, möchte ich nun im einzelnen näher erläutern.
Verpackung und Zubehör
Die MSITC Fitorch P26R wird in einer ordentlich gestalteten Verpackung geliefert. Der Lieferumfang lässt keine Wünsche offen, folgendes Zubehör ist im Lieferumfang enthalten:
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Bedienungsanleitung in deutsch und englisch
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Fitorch 26650 4500 mAh-Akku
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Holster
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Lanyard
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USB-Ladekabel
Dank des mitgelieferten Akkus kann es auch sofort losgehen: Akku einlegen, Ladekabel anschließen und laden. An dieser Stelle noch ein Hinweis zum Akku: Von Fitorch wird der Akku als geschützter Lithium-Ionen-Akku bezeichnet, bei meinen Tests ist mir allerdings aufgefallen, dass er die gleiche Länge wie der Shockli 26650 5000 mAh IMR-Akku hat, und dieser ist ungeschützt. Entweder hat Fitorch es geschafft, das PCB so unterzubringen, dass der Akku tatsächlich genau gleich lang ist wie einer ohne PCB, oder aber es handelt sich tatsächlich um einen IMR-Akku. Eine Antwort vom Hersteller steht noch aus, ich werde das Ergebnis nachliefern, sobald es mir vorliegt.
Erster Eindruck
Hier möchte ich gerne zunächst etwas weiter ausholen, bevor es an die Lampe geht. Hinter MSITC Fitorch stecken keine blutigen Anfänger, sondern alte Hasen, die bereits seit Jahren in der Taschenlampen-Szene aktiv sind und bereits bei diversen bekannten Herstellern tätig waren – dies schlägt sich auch in der Qualität und Funktionalität der Lampen nieder, doch zu gleich noch mehr.
Genauso wie der Rest des aktuellen MSITC Fitorch-Portfolios (Stand November 2017) befindet sich die MSITC Fitorch P26R mit integrierter Lademöglichkeit und CREE XHP70 auf dem aktuellen Stand der Technik. Eine integrierte Akkustatusanzeige signalisiert den Akkuzustand und zeigt an, wann es Zeit für einen Akkuwechsel ist. Das UI ist intutiv, leicht bedienbar und bietet insgesamt vier reguläre Leuchtmodi sowie einen versteckten Strobe Mode. Da eine Lampe von der Größe einer MSITC Fitorch P26R natürlich nicht über einen langen Zeitraum hinweg 3600 ANSI-Lumen liefern und die damit einhergehende Hitzeentwicklung kompensieren kann, schaltet sie im Turbo Mode nach 90 Sekunden auf 1200 ANSI-Lumen herunter, was für die meisten Einsatzbereiche immer noch völlig ausreichend sein dürfte.
Verarbeitung
Die MSITC Fitorch P26R bewegt sich für mich auf einem hohen Niveau, und wie eingangs bereits erwähnt, merkt man den MSITC Fitorch-Taschenlampen auch deutlich an, dass hier langjährige Erfahrungen eingeflossen sind. Die Verarbeitung und die Qualität der MSITC Fitorch P26R brauchen den Vergleich mit anderen Marken bzw. Herstellern nicht zu scheuen. Angefangen bei der gut zentrierten LED über die ordentliche Anodisierung bis hin zu den sauber verarbeiteten und gut geschmierten Gewinden: Es klappert nichts und die Lampe fühlt sich einfach wertig an.
Größenvergleich
Der obligatorische Größenvergleich mit meinen Referenzlampen Niwalker Nova MM15MB und Lumapower STRIVE RX darf natürlich nicht fehlen.
Von links nach rechts: Lumapower STRIVE RX, Fitorch MSITC Fitorch P26R, und Niwalker Nova MM15MB
Der obligatorische Größenvergleich mit dem Folder Harnds Black Mamba darf natürlich auch nicht fehlen:
Akkuempfehlung
Ich habe mir vorgenommen, diesen Abschnitt in Zukunft immer in meinen Reviews unterzubringen, vor allem bei High End-Taschenlampen. Um es abzukürzen: Regelmäßig bekomme ich Anfragen von Kunden, die sich eine hochwertige Taschenlampe gegönnt haben und sich dann wundern, weshalb diese mit No-Name-Akkus von eBay für 1,50 Euro nicht richtig oder gar nicht funktioniert. Nicht umsonst weise ich regelmäßig darauf hin, dass eine High End-Taschenlampe wie die Fitorch MSITC Fitorch P26R auch eine adäquate Energieversorgung benötigt – ich komme ja auch nicht auf die Idee, mein Auto mit Rapsöl zu betanken und mich dann zu wundern, dass es nicht die vom Hersteller versprochene Höchstleistung erzielt…
Da bereits ein Fitorch 26650 4500 mAh-Akku mitgeliefert wird und dieser natürlich reibungslos in der P26R funktioniert, kann ich mich an dieser Stelle kurz fassen. Zusätzlich habe ich die MSITC Fitorch P26R auch noch mit dem Shockli 26650 4500 IMR-Akku sowie dem geschützten Soshine 26650 5500 mAh-Akku getestet und kann in beiden Fällen eine sichere und problemlose Funktionsweise attestieren.
User Interface (UI)
Das User Interface der MSITC Fitorch P26R ist simpel und leicht bedienbar:
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Ein- und ausschalten erfolgt über das Drücken des Seitenschalters
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Wenn die Taschenlampe eingeschaltet ist, können die Leuchtmodi durchgeschaltet werden, indem der Seitenschalter gedrückt und kurz gehalten wird. Die Reihenfolge der regulären Leuchtmodi ist dabei Low – Medium – High – Turbo
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Wenn der gewünschte Leuchtmodus erreicht wurde, kann der Seitenschalter losgelassen werden. Der nun eingestellte Leuchtmodus wird gespeichert und nach dem nächsten Einschalten wiederhergestellt.
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Um den SOS Mode zu aktivieren, muss der Seitenschalter im eingeschalteten Zustand zweimal hintereinander geklickt werden. Ein weiterer Doppelklick aktiviert den Strobe Mode. Die regulären Leuchtmodi können wieder mit einem weiteren Klick auf den Seitenschalter erreicht werden.
Laden des Akkus
Dazu muss die schwarze Gummiabdeckung über dem USB-Port entfernt werden und der USB-Port mit einem USB-Kabel mit einer geeigneten Energiequelle verbunden werden. Während des Ladevorgangs blinkt der Seitenschalter grün und bleibt dauerhaft grün, wenn der Akku vollständig geladen ist. Nach beendetem Ladevorgang sollte die Stromversorgung unterbrochen und das USB-Kabel aus der Taschenlampe entfernt werden.
Lock out
Um zu verhindern, dass die Lampe beim Transport versehentlich angeht, kennt die P26R einen sog. Lock out. Der Lock Out verhindert, dass der Seitenschalter unabsichtlich betätigt wird und wird dadurch aktiviert, indem der Seitenschalter im ausgeschalteten Zustand solange gedrückt wird, bis die Lampe kurz blinkt. Um den Lock Out rückgängig zu machen, muss der Vorgang wiederholt werden.
Laufzeiten und Lumen
Die Fitorch MSITC Fitorch P26R verfügt über vier reguläre Leuchtmodi sowie Strobe und SOS, die versteckt untergebracht sind.
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Low: 20 ANSI-Lumen/150 Stunden
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Mid: 120 ANSI-Lumen/25 Stunden
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High: 650 ANSI-Lumen/5,2 Stunden
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Turbo: 3600 ANSI-Lumen/1,5 Minuten, danach fallback auf 1200 ANSI-Lumen/2,5 Stunden
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Strobe: 3600 ANSI-Lumen
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SOS: 650 ANSI-Lumen
Technische Details
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CREE XHP70
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Max. 3600 ANSI-Lumen
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Working voltage: 2.75 to 4.20V
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Maximale Laufzeit: 150 Stunden
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Reichweite: 265 Meter
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Peak beam intensity: 21300cd
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Impact resistance: 1,2 Meter
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Größe: 13,2 mm (Länge) x 3,7 mm (Lampenkopf) x 3,18 mm (Akkurohr)
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Gewicht: 136 Gramm (ohne Akkus)
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Gehäuse aus stabilem Flugzeugaluminium
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Anodisierung nach Type IIII
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Strobe mode for tactical and emergency use
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OP-Reflektor
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Lockout
Luxmessung
Die Luxmessung habe ich mit dem mitglieferten und vollständig geladenen Fitorch-Akku mit 4500 mAh durchgeführt:
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Fitorch 26650 4500 mAh: ~21000 Lux@1m
Video und Beamshots
Ich reiche beides nach, sobald das Wetter es zulässt. Bei strömendem Regen möchte ich mir ungern meine Kamera ruinieren.
Fazit
Die MSITC Fitorch P26R vermag mich zu begeistern, wie eingangs bereits erwähnt, denn sie erweitert zweifelsohne ohne das bekannte Portfolio um einen neuen Player. Hinzu kommt, dass es nicht sehr viele Lampen im 26650-Format gibt, die gute 4000 Lumen produzieren und dabei immer noch als kompakt bezeichnet werden können – die MSITC Fitorch P26R passt noch locker in eine Jackentasche. Auch gewichtsmäßig ist die P26R eher ein Leichtfuß, wenn man sie mit anderen Lammpen vergleicht, die drei oder vier 18650-Akkus zum Betrieb benötigen.
Ebenso wie die anderen Fitorch-Modelle bewegt sich die neue MSITC Fitorch P26R defintiv in der ersten Liga, wenn es um Verarbeitung und Qualität geht. Mit ihrer Reichweite von ca. 265 Meter ist sie natürlich kein Thrower, aber dennoch gut geeignet als Allrounder und natürlich dann, wenn es um breitflächige Ausleuchtung geht. Egal, ob für die Jagd, bei Rettungskräften, im polizeilichen Einsatz oder sonstige Outdoor-Anwendungen: Die MSITC Fitorch P26R wird diesen Anforderungen gerecht und bietet darüber hinaus noch ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis, zumal bereits ein Akku im Lieferumfang enthalten ist und dieser nicht noch zusätzlich beschafft werden muss.
Dies und die Tatsache, dass nicht zwangsläufig ein externes Ladegerät benötigt wird, machen die MSITC Fitorch P26R zu einer leistungsfähigen, hellen und leicht bedienbaren Hochleistungstaschenlampe, die ihren Preis wert ist.
Bezugsquellen
Die MSITC Fitorch P26R ist ab sofort im MSITC Shop verfügbar. Übrigens: Für jede Bestellung einer MSITC Fitorch-Taschenlampe im MSITC Shop bis Ende November 2017 gibt es gratis einen kompatiblen Akku (16340, 18650 oder 26650) dazu!